Bernbacher Firmengeschichte
1684
Die Anfänge
Bereits im 17. Jahrhundert beginnt die Familie Bernbacher sich mit der Produktion von Teigwaren zu beschäftigen: 1684 lässt sich M. Bernbacher in Weilheim als Müller nieder und legt somit den Grundstein für eine jahrhundertelange Erfolgsgeschichte von Müllern und Bäckern.
1898
Die ersten Nudeln im 19. Jahrhundert
Josef Bernbacher gründete 1898 seine Bäckerei und verkaufte dort bereits die ersten selbstgemachten Bandnudeln.
Die industrielle Teigwarenherstellung beginnt allerdings erst nach Ende des ersten Weltkriegs, als sein Sohn Anton die Nudelproduktion mit Vision und Ehrgeiz vorantreibt, während der Vater die Bäckerei weiterführt.
Die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts: Umzug und Depression
Mitte der 20er Jahre wird die Produktion am Stadtrand von München, nach Trudering verlagert, wo man nun ausreichend Platz für die großen Maschinen hat. Allerdings geht die Wirtschaftskrise dieser Zeit nicht spurlos am Unternehmen vorüber: Noch immer erzählt man sich die Anekdote, dass freitags das Geld nur noch für die Auszahlung der Löhne reichte und für die Familie Bernbacher selbst kein Geld mehr übrigblieb.
30er Jahre
Wachstumskurs in den 30er Jahren
Rasant bergauf geht es für Bernbacher in den 30er Jahren: schon wieder ist ein Umzug notwendig, um den gestiegenen Raumbedarf der Produktion zu erfüllen. Bernbacher findet am Tassiloplatz in München ein neues Zuhause – in den Räumen einer ehemaligen Brotfabrik. Zwar ist das Areal damals eigentlich zu groß für den Teigwarenhersteller, doch finden sich schnell zwei weitere interessierte Unternehmen.
Namensfindung und technische Entwicklung
Bis zu den 30er Jahren werden die Teigwaren unter dem Markennamen „Drei Kronen“ angeboten, bis man auf den Familiennamen umstellt und die ersten „echten“ Bernbacher Nudeln verkauft. 1935 beginnt Bernbacher, die hydraulischen Pressen sukzessive durch die ersten automatischen Schneckenpressen auszutauschen. Dies erhöht die Effizienz der Produktion stark, obwohl man immer noch ohne automatische Trocknung auskommen muss.
1939 - 1945
Die Kriegsjahre 1939-1945
Als das Unternehmen Ende den 30er Jahren floriert, setzt ihm der Ausbruch des zweiten Weltkriegs massiv zu. Zwar wird die Produktion gesteigert, doch die staatliche Lebensmittelzuteilung behindert einen wirtschaftlichen Absatz. Im September 1942 gibt es erste Bombenschäden, ein Jahr darauf fallen Brandbomben auf die Fabrik. Bei weiteren Angriffen im Oktober 1943 und Februar 1944 wird das Gebäude praktisch vollständig zerstört.
Der Wiederaufbau in der Nachkriegszeit
Nach mehrmonatigem Stillstand kann die Produktion unter einem provisorischen Dachstuhl und schwierigsten Bedingungen wieder aufgenommen werden. Der Wiederaufbau nach dem Krieg erfolgt in drei mühsamen Bauabschnitten, bei denen bis 1951 das Gebäude wieder aufgebaut wird. Die Nachkriegsjahre sind auch wirtschaftlich turbulent: 1951 wird mehrere Monate lang kurzgearbeitet und nur an einem Tag pro Woche gefertigt.
1951
1951: Wiedergeburt der Marke
1951 wird die sogenannte Paketware wieder eingeführt - also Produkte, die unter Markennamen in den Handel kommen. In den Jahren zuvor wurden Nudeln lose vertrieben. Bernbacher stellt sich der neuen Herausforderung gewohnt innovativ und macht als erster Teigwarenhersteller in Deutschland Rundfunkwerbung. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten.
Die wilden 50er Jahre
Die Nachfrage nach den guten Bernbacher Eiernudeln steigt rapide an und bringt die Produktion bis an ihre Kapazitätsgrenzen. Neue Produktionslinien werden installiert und 1954 muss das angrenzende Gebäude dazugekauft und 1958 um zwei Etagen aufgestockt werden. In dieser Zeit wird auch der Vertrieb mit einem Außendienst-Netz versehen, das nun ganz Bayern abdeckt.
60er Jahre
Expansion in den 60ern
Das Wachstum von Bernbacher setzt sich auch im darauffolgenden Jahrzehnt fort: 1962 wird ein neues Verwaltungsgebäude erstellt, ein eigenes Labor und ein Rohstoff-Silo kommen 1965 dazu, zwei Jahre später wird die Produktion um ein Stockwerk ergänzt.
70er & 80er Jahre
Fortschritt in den 70er und 80er Jahren
Weiterer Raumbedarf führt 1973 zum Ankauf des ehemaligen Bundesbahngeländes an der Balanstraße in München. Die technischen Anlagen werden in den 80er Jahren gegen moderne Maschinen mit neuer Technologie ausgetauscht. Dafür muss wieder einmal angebaut werden.
Umbruch in den 90ern
Zu Beginn des Jahrzehnts übernimmt mit Reiner Willmann und Anton Bernbacher jun. 1991 die vierte Generation die Leitung des Familienunternehmens. Die Monatsproduktion überschreitet mittlerweile die 2500-Tonnen-Grenze.
2013
Bernbacher Jubiläumsjahr 2013
Hohenbrunn 2013
Nudelfabrik in Hohenbrunn 2013
Auf mehr als 20.000 m2 ist ein Industriebetrieb nach höchsten technischen und hygienischen Standards vor den Toren Münchens entstanden und wurde Schritt für Schritt in Betrieb genommen.
Die neue Prozesssteuerung kann noch flexibler und effizienter arbeiten und bei Herstellung und Verpackung individuelle Kundenwünsche berücksichtigen.
Das angeschlossene High Tech-Lager bietet zudem mehr Flexibilität und Planungssicherheit. Die lückenlose Kontrolle bei Rohware und Fertigprodukt sorgt für hundertprozentige Gewissheit und einwandfreie Produkte!
So steht der Familienbetrieb auch in der 5. Generation weiter für höchste Qualität, beste Zutaten, den typischen Bernbacher Biss – aber auch für Innovation: Was als kleine Bäckerei begonnen hat, ist nun ein mittelständisches Familienunternehmen und beschäftigt ca. 120 Mitarbeiter in Bayern.
So gesehen ist der Umzug nach Hohenbrunn geradezu exemplarisch für die Unternehmenspolitik der letzten 115 Jahre: Immer vorwärts, aber mit Herz und Umsicht.